Tagesausflug Juni 2016
Tagesausflug nach Bechtolsheim
Der diesjährige Tagesausflug des BGV mit dem Bus führte nach Bechtolsheim in Rheinhessen. Die aktiven Sängerinnen und Sänger wollten einmal sehen, wie und wo ihr Pausenwein in den Chorproben herkommt. Pünktlich um acht startete der vollbesetzte Bus bei bestem Sommerwetter an der Insel zum ersten Halt in die über zweitausendjährige Nibelungenstadt Worms. Hier konnte sich jeder nach Lust und Laune den 11/2 stündigem Aufenthalt im Zentrum der Stadt gestalten. In der knappen Zeit gab es vieles zu bestaunen. Den mächtigen Kaiser Dom St. Peter, der zwischen 1125 bis 1181 auf den Fundamenten eines Vorgängerbau erbauten romanischen Pfeilerbasilika mit dem imposanten Balthasar Neumann Hochaltar. Die im Gegensatz des Dom helle, lichtdurchflutete von 1709 bis 1725 errichtete und nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg 1955 bis 1958 wiederaufgebaute Dreifaltigkeitskirche. Die mit 15 Bundglasfenstern, die die biblische Szenen des Glaubensbekenntnis darstellen und das Mosaik von Walter Eglin „Luther vor Kaiser Karl V.“ eingerahmt von den Orgelpfeifen, sind beeindruckend. Mit Teilen der um 900 errichteten Stadtmauer, der erstmals 1034 erbauten Synagoge, dem 1868 fertiggestellten Lutherdenkmal um nur einige Kulturelle Bauten zu nennen, hätte es noch vieles zu Bestaunen gegeben. Nach diesem Kurzaufenthalt in Worms ging die Fahrt weiter zum eigentlichen Ziel des Ausflugs, zum Weingut Bretz nach Bechtolsheim. Nach Ankunft beim Weingut ging es mit dem Mitbesitzer Horst Bretz gleich weiter in das Weinfeld zum Sektempfang. Oberhalb des Ortes hatte man einen tollen Blick auf das im Jahr 767 erstmals erwähnte Bechtolsheim mit seiner 1482 errichteten spätgotischen Simultankirche. Diese Hallenkirche wird seit 1685 von beiden Konfessionen des Ortes gleichberechtigt genutzt. Ebenfalls fiel der Blick auf den gegenüber, oberhalb des Ortes liegenden höchsten Berg von Rheinhessen, den 246 Meter hohen Petersberg mit seinen flach abfallenden Reben bepflanzten Hängen. Auf dem Gipfel des Petersberges sind noch Reste einer um 1184 erstmals erwähnten Kapelle zu sehen.
Es folgten nun von Herrn Bretz Infos über den Weinanbau und seinem Betrieb, in dem seit 1721 Weinbau betrieben wird und dies in der 9.Generation.
Wie jeder feststellen konnte, gibt es hier keine Steillagen und die Weinbauflächen werden von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte maschinell getätigt. Das Weingut Bretz baut auf 40 Hektar Fläche ca. 15 Rebsorten an. Für die Qualität des Weines wird der Ertrag durch ausdünnen auf sechstausend Liter pro Hektar begrenzt. Nach weiterem Wissenswertem ging es zurück zur Weinprobe in das Weingut.
Die Weinprobe begann mit mehreren Weißweinen wie Riesling, Scheurebe, Kerner, Chardonnay, Sauvignon Blanc und noch weitere Weine wurden probiert. Nach dieser ersten Verkostung gab es eine kleine Betriebsbesichtigung. Mit den im Keller liegenden Barriqueweinen im Holzfässern, die Abfüllanlage und das Versandlager mit einigen Edelstahltanks. Die Weinpresse und das größere Weinlager befinden sich in einer Halle in der Markung, die wir aus Zeitgründen nicht Besichtigen konnten.
Mit Rotweinen wie den Dornfelder, Portugieser, Merlot oder Saint Laurent wurde die repräsentative Weinprobe fortgesetzt. Auch Weine im Barriqueausbau und Eiswein wurden probiert. Die Zeit verging wie im Flug und nach einen Winzervesper hieß es am frühen Abend Abschied vom Weingut Bretz zu nehmen.
Versorgt mit ein paar Flaschen Wein wurde nach einem schönen-, gemütlichen- und abwechslungsreichen Tag die Heimfahrt angetreten. Nach diesem Weinbaubesuch wird sicher in Zukunft der Wein in den Chorprobenpausen noch besser munden. Die Vorsitzende Inge Renz bedankte sich am Ende des Ausflugs beim Busfahrer für die gute, besonnene Fahrweise, bei allen Teilnehmern des Ausfluges und ganz besonders bei Brigitte und Günter Müller, die den Aufenthalt im Weingut Bretz organisierten.
Text: O.W.
Foto: PM
...weitere Berichte finden sie unter der Rubrik AKTUELL